Manchmal ist es ein weiter, langer Weg und intensiver innerer Kampf, bis man sich trotz aller Scham und gegen veralteter Stigmatisierung überwindet und sich seinen „Dämonen“ stellt. Wer, so wie wir, an dem Punkt angekommen ist, an dem man sich „geoutet“ hat und zum ersten Mal Hilfe und Rat annimmt, fühlt sich nicht selten ungewoht frei und von einer großen Last befreit. An diesem Punkt fühlten wir aber auch viel Stolz in uns. Wir haben gemerkt, dass wir bis hierhin bereits irgendwie etwas heldenhaftes vollbracht haben. Auch die Familie, die Freunde, die Kollegen – alle konnten sehr Stolz auf uns sein. Wir verinnerlichten diesen Moment und bewahren ihn wie einen Schatz in unserer Erinnerung.
Nach einiger Zeit, wenn Du merkst, dass es keine Zweifel und kein Zurück mehr gibt und Du das abstinente Leben „durchziehst“, setzt das weitere Kräfte in Dir frei. Du entwickelst Dich von einer Heldin und vom Helden zur Super-Heldin bzw. zum Super-Helden.
Einige aus unsrem Team haben eine klare Vorstellung, wie sie als Super-Helden aussehen und wie sie sich nennen.
Mein Spitzname: Mr.Brain. Ich bin der Gründer der Selbsthilfegruppe Saxuminsalo (Fels in der Brandung). Wieso der Spitzname Mr. Brain? In Anlehnung an den inneren Antrieb von Tsukumo Ryusuke, einer japanischen Filmfigur. So wie Tsukumo Ryusuke, habe ich meine ganz eigenen Sicht auf die Welt und die Menschen um mich herum und nehme "skandalöse" Themen in Angriff, für die vielen Menschen der Mut, die Rafinesse oder/und die Courage fehlt. In meinem Fall: Respekt und Gerechtigkeit für psychisch erkrankte Menschen, speziell für Suchtkranke und Suchtkranke mit zusätzlichen affektiven Störungen (Komorbidität).