„Sauf Dich krank für einen gesunden Staat“

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      Wenn ich mir Japans aktuelles politisches Verhältnis zu Alkohol ansehe, gerate ich ins Grübeln. Ein großer Teil der jungen Erwachsenen in Japan wählt immer häufiger die Alkohol-Abstinenz oder entscheidet sich dazu nur noch kontrolliert bzw. wenig Alkohol zu sich zu nehmen. Das junge Volk ist aufgeklärt und gesundheitsbewusst.

      Nun scheint der Alkoholkonsum in Japan dadurch so weit zurückzugehen, dass dem Fiskus erhebliche Steuereinnahmen entgehen. Und die finanzielle Sorge treibt skurrile Blüten:
      Mit gezielten Werbeaktionen sollen, die nun deutlich gesünder lebenden jungen Menschen, dazu animiert werden, wieder mehr Alkohol zu trinken – dem Staat, dem Wohlstand und dem Volk zuliebe.
      „Frage nicht, was Dein Land für Dich tunt kann, sondern Du für Dein Land: Konsumiere Verhalten veränderndes Zell- und Nervengift für gesunde Schwestern und Brüder“ oder kurz „Sauf Dich krank für einen gesunden Staat“

      Um welchen, oder besser – wessen Wohlstand geht es hier wirklich? Wem nutzt es folgendes auszublenden:
      Zigtausende Krebsneuerkrankungen und tausende Krebstodesfälle lassen sich pro Jahr auf den Konsum von Alkohol zurückführen. An mindestens 200 Krankheiten ist Alkohol beteiligt. Das abhängig machende Zellgift Alkohol
      schadet bereits mit dem einem Schluck der Mundschleimhaut und den Verdauungsorganen. Kein anderes Gift, keine andere Droge verursacht einen höheren gesellschaftlichen und Volkswirtschaftlichen Schaden wie Alkohol ( z.B. in Deutschland 57 Milliarden Euro – pro Jahr).

      Hier ein Link zu einem Artikel darüber in der Neuen Züricher Zeitung:

      «Sake Viva»: Die Japaner sollen mehr Alkohol trinken – mit Unterstützung der Regierung
      https://www.nzz.ch/wirtschaft/sake-viva-die-japaner-sollen-mehr-alkohol-trinken-sagt-ihre-regierung-ld.1698500?reduced=true

      Informationen rund um das Thema Alkohol und seine Auswirkung:

      Alkoholatlas 2022:
      https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/sonstVeroeffentlichungen/Alkoholatlas-Deutschland-2022_dp.pdf

      „Alkohol ist ein erheblicher Krebsrisikofaktor“ – Süddeutsche Zeitung:
      https://www.sueddeutsche.de/wissen/alkohol-krebs-riskanter-konsum-gramm-1.5655691

      Uni Köln: Schon ein Schluck Alkohol verändert das Gehirn:
      https://portal.uni-koeln.de/universitaet/aktuell/presseinformationen/detail/schon-ein-schluck-alkohol-veraendert-das-gehirn

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